Immer mehr Menschen ziehen in Städte. Alleine seit 1990 ist die Bevölkerung in Wien von rund 1,5 Mio auf 2 Millionen Menschen angestiegen. Um diesen 500.000 neuen Personen überhaupt einen angemessenen Wohnraum bieten zu können, muss auch neue Wohnfläche geschaffen werden. Deswegen entstehen in Wien neue, zukunftsorientierte Stadtviertel, die alleine fast so groß sind wie Kleinstädte.
Sonnwendviertel:
Im neu gebauten Sonnwendviertel in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofes entstanden rund 5.500 Wohnungen und der Helmut-Zink-Park, der für Spiel, Sport und Abkühlung im Sommer sorgt. Das Projekt wurde 2023 fertiggestellt. Neben Gemeindebauten gibt es auch mehrere Baugemeinschaften. Eine Baugemeinschaft ist, wenn sich Menschen zusammenschließen, um ein gemeinsames Haus mit einer Gemeinschaftsküche, Bibliothek oder einem Cafe als Treffpunkt für die Nachbarschaft zu bauen.
Ein vergleichbares Projekt im Sonnwendviertel ist “Gleis 21”. Der Name kommt daher, dass das ganze Sonnwendviertel auf dem Baugrund des ehemaligen Frachtenbahnhofs erbaut wurde.
Nordbahnviertel:
Das Projekt beim Praterstern ist direkt an der Straßenbahn-Endstation O “Bruno-Marek-Allee” gelegen. Das im 2. Bezirk liegende Stadtviertel soll zukunftsorientiert auf dem Gelände des ehemaligen Nordbahnhofes errichtet werden. Der Großteil, darunter auch der Austria Campus, wurde schon fertiggestellt. Bis 2026 wird noch das letzte Entwicklungsgebiet mit ca. 5.000 neuen Wohnungen realisiert. Durch große Parkanlagen und die Einbindung der historischen Eisenbahn-Anlagen wird das Nordbahnviertel ausgezeichnet.
RothNEUsiedl:
Da sich dieses Stadtviertel derzeit noch in Planung befindet, wird der Bau frühestens 2030 beginnen. Dennoch ist die Idee sehr interessant, da der “Klimavorzeige-Stadtteil RothNEUsiedl” das städtische Leben und die Natur am Land verbinden soll. RothNEUsiedl liegt in der Nähe der U1-Endstation Oberlaa, an dem Liesingbach. Für eine bessere Öffianbindung des neuen Stadtteils soll die U1 geteilt bis nach Oberlaa beziehungsweise neu bis nach RothNEUsiedl fahren.
Seestadt Aspern:
Ein anderes Beispiel für ein großes Stadtentwicklungsprojekt in Wien ist die Seestadt Aspern im 22. Bezirk. Ursprünglich war das Areal ein wichtiger Flugzeuglandeplatz im 2. Weltkrieg, der dann im Jahr 2007 zur Gänze stillgelegt wurde. Seit 2009 entsteht dort ein neues Stadtviertel, in dem für rund 45.000 Personen neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen. Während der markante See im Zentrum des Gebiets für die Bewohner*innen ein idyllisches Naherholungsgebiet anbietet, wird auch dieses Projekt baulich durch innovative Architektur und ökologische Konzepte geprägt. Energieeffiziente Häuser spielen dort eine wichtige Rolle.
Damit auf der rund 240 Hektar großen Fläche bis 2030 die 45.000 Personen gleichzeitig wohnen und arbeiten können, versucht die Stadt auch, dass sich auch entsprechend viele Unternehmen dort im Umfeld ansiedeln.
Geschrieben von Moritz Kratky & Niklas Kapfenberger
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